Heidrun Jakobs - 14. Januar 2011
Die Bank sei schockiert über das eingeleitete Ermittlungsverfahren gegen Ex-Vorstand Gerhard Gribkowsky, äußerte sich der Vorstandschef der BayernLB, Gerd Häusler, im Interview mit der Passauer Neuen Presse.
Die Staatsanwaltschaft wirft Ex-Vorstand Gribkowsky vor, dass er 50 Millionen Dollar für ein Entgegenkommen beim Verkauf der Formel-1-Anteile der BayernLB im Jahr 2006 bekommen habe. Das Entgegenkommen habe darin gelegen, dass die Anteile verkauft worden waren, ohne das zuvor deren Wert ermittelt worden war.
Jetzt sind Geschäfte dieser Art normalerweise an die Zustimmung der Aufsichtsorgane gebunden und bei der BayernLB besteht der Verwaltungsrat immerhin aus 11 Mitgliedern, darunter hochrangige Politiker des Freistaats Bayern, die mit Sicherheit für ihre Aufsichtstätigkeit hochrangig entlohnt werden.
Da kann man in der Tat schockiert sein, dass ein einzelnes Vorstandsmitglied schon fast die halbe Bank verkaufen kann und dafür noch so "en passant" ein ordentliches „Beratungshonorar“ erzielt, ohne dass die zuständigen Aufsichtsorgane auch tatsächlich eine Aufsicht ausgeübt hätten. Herr Zuber hielt das offensichtlich auch nicht erforderlich, denn schließlich sind da ja noch die bayrischen Bürgerinnen und Bürger, die mit ihren Steuern für eine Staatsbürgschaft mit 2,4 Millionen Euro einspringen.
Ich meine, diese Vorgänge sind es wert, dass die Ermittlungen ebenso auf die Verwaltungsräte ausgedehnt werden. Denn durch die unterlassene Aufsicht wurden die Handlungen von Gribkowsky ja wohl erst möglich.
Wir dürfen gespannt sein, was hier noch so passiert.
Yes, we do!