Heidrun Jakobs - 01. April 2013
Man könnte meinen, der Chefredakteur des Magazins Finanztest, Hermann-Josef Tenhagen, wollte die deutschen Sparer in den April schicken. Aber nein, es war erst der 31.03.2013, als Tenhagen bild-online gegenüber erklärte: „Spargelder sind in Deutschland extrem gut abgesichert“. Dass die Einlagensicherung nicht das Papier wert ist, auf dem sie steht, hatte ich erst gestern in meinem Blog-Beitrag beschrieben.
Dass Tenhagen dennoch ins das gleiche Rohr bläst wie die Bundesregierung und die Bankenverbände, die gebetsmühlenartig darauf verweisen, dass unsere Spareinlagen sicher seien, hat meiner Ansicht nur einen Grund: Die Stiftung Warentest als Herausgeberin des Magazins „Finanztest“ wird in Höhe von 11 % des Gesamtetats durch öffentliche Mittel finanziert. So ist das eben mit der angeblichen Neutralität: „Wessen Brot ich ess, dessen Lied ich sing“.
Den Gipfel an vorsätzlicher Täuschung deutscher Sparer erreicht Tenhagen aber, indem er erklärt, die Garantie der Bundesregierung für die Einlagen deutscher Sparer habe durchaus Gewicht. Mit Sicherheit würde kein deutsches Gericht einem Sparer einen Schadensersatzanspruch aufgrund der Garantie-Erklärung der Bundeskanzlerin zusprechen! Wie denn auch? Kanzlerin Merkel dürfte jedenfalls mit ihrer "Garantie" keinen Rechtsbindungswillen gehabt haben und sich morgen nicht mehr an ihr Geschwätz von gestern erinnern! Zumindest einmal hat Tenhagen seine Aussage wieder relativiert, indem er dann doch noch darauf hinwies, dass die Garantie im Ernstfall nicht einklagbar sei und die Sparer im Ernstfall auf die Garantie hoffen könnten.
Na ja, die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt! Also: Lassen Sie sich nicht von Tenhagen verschaukeln!