Heidrun Jakobs - 17. Juli 2012
Je schlechter die Zeiten, umso dreister sind die Methoden der Versicherungsgesellschaften bei der Jagd nach Beiträgen.
Was war passiert? Die Gebietsbeauftragte der DKV Krankenversicherung AG kontaktierte ihren Kunden Herrn L. und dessen Ehefrau und bot an, die bestehenden Krankenversicherungen zu koppeln mit einer zusätzlichen Unfallversicherung der ERGO Versicherung AG für einen geminderten Versicherungsbeitrag. Hieran hatte das Ehepaar L. jedoch kein Interesse.
Umso überraschter waren Herr L. und seine Frau, als sie ein Schreiben der ERGO Versicherung AG erhielten, mit dem sich die ERGO Versicherung AG für das entgegen gebrachte Vertrauen im Hinblick auf die abgeschlossene Unfallvorsorge bedankte und höhere Versicherungsbeiträge abgebucht wurden. Herr L. konnte sich jedoch nicht erinnern, eine Vertragsänderung veranlasst zu haben oder eine Unfallversicherung abgeschlossen zu haben und forderte eine Kopie des Versicherungsantrags an.
Als er die Kopie des Versicherungsantrags in den Händen hielt, traute er seinen Augen nicht, was er dort sah. Sowohl seine Unterschrift als auch die Unterschrift seiner Frau auf den Versicherungsanträgen der ERGO Versicherung AG waren gefälscht.
Die DKV Krankenversicherung AG und Ergo Versicherung AG haben die Fälschungen mittlerweile eingeräumt! Die ERGO Versicherung AG bestätige Herrn L. auf anwaltliches Betreiben von Rechtsanwältin Jakobs, Mainz, hin, dass der „Vertrag wunschgemäß ab Beginn aufgehoben“ wurde. Offen bleibt, wie man einen Vertrag aufheben kann, der nie zustande gekommen ist.
Und das Resümee aus dieser Geschichte: Versicherungskunden der DKV Krankenversicherung AG und der ERGO Versicherung AG sollten bei Vertragsänderungen und Beitragsabbuchungen genauer hinsehen. Der schlechte Ruf der ERGO Versicherung AG eilt ihr keineswegs voraus.
Yes, we do!